The German Circle - unsere Reise durch den Südwesten Amerikas
1. Teil - von San Francisco nach Los Angeles
San Francisco, Las Vegas, Highway No. 1, Grand Canyon - wer kennt diese Namen nicht und hat nicht schon einmal davon geträumt, den Westen der USA selbst zu entdecken.
Eigentlich wollten schon immer einmal die legendären Sehenswürdigkeiten der Westküste der USA im Motorhome bereisen. "Das machen wir später mal!" hieß es immer. 2014 war es dann soweit.
Die Übersicht zeigt die Orte und Nationalparks, die in unserer Reiseplanung vorgesehen sind. Wir reisen im September, der eigentlich schönsten Reisezeit. Allerdings sind noch einige Touristenströme unterwegs. Die Gesamtstrecke der Rundreise betrug etwa 5000 km. Fahrerisch ist die Strecke ohne Mühe zu bewältigen und beinhaltet die schönsten Punkte der Staaten Kalifornien, Utah, Nevada und Arizona.
San Francisco
Nach Ankunft in San Francisco fahren wir mit der BAT-Metro (Bay Area Transportation) zum Hotel. Zwei Tage stehen uns zur Verfügung, die Stadt zu erkunden. Alcatraz, Cable Car, Union Square, Chinatown, Fishermans Wharf, Golden Gate Bridge - es gibt viel zu sehen.
San Francisco besitzt wie viele US-amerikanische Großstädte ein großräumig rechtwinkliges Straßennetz, das ungeachtet der geografischen Verhältnisse angelegt wurde. Dies führt in den älteren, nordöstlichen Stadtteilen zu teilweise sehr steilen Strassenabschnitten, zu deren komfortabler Überwindung die Cable Cars entwickelt wurden.
In der Bucht von San Francisco liegen die bekannte, heute nur noch als Museum dienende Gefängnisinsel Alcatraz und weitere kleine Inseln.
Fremont
Heute findet die Übernahme Ihres Wohnmobils statt. Wir haben uns für ein 25ft Wohnmobil von Cruise America entschieden. Unsere Übernahme- und Abgabestation war in Fremont. Das Wohnmobil machte keinen komfortablen Eindruck, ist aber riesig für unsere Verhältnisse. Nach einer Einweisung richten wir uns häuslich ein. Nachdem der Ersteinkauf beim Supercenter in der Nähe der Station erledigt war, konnten wir aufbrechen in Richtung Küste. Es geht es los in Richtung Highway 1.
Highway No.1
Wir genießen die atemberaubende Fahrt entlang der Küste auf einer der schönsten Straßen der Welt. Als spannendes Fahrerlebnis - kurvenreich um Klippen - führt die Route entlang der zentralen kalifornischen Küste. Die Route beginnt im historischen Monterey, bekannt durch John Steinbecks "Straße der Ölsardinen", führt durch die Künstlerkolonie von Carmel.
Der Abschnitt von Big Sur ist der klassische Teil des kalifornischen Küstenhighways No.1 mit der Bixby Bridge. Die Straße wurde während der Great Depression im Rahmen des New Deal gebaut und 1937 fertiggestellt. Sie erschloss das Gebiet erstmals. Die County-Verwaltung erließ Baunutzungsverordnungen, nach denen keine Gebäude errichtet werden dürfen, die von der Straße aus sichtbar sind. Damit wird der Eindruck der Unberührtheit gestärkt.
Neben der faszinierenden Landschaft bietet Big Sur auch eine abwechslungsreiche Fauna wie etwa die kalifornischen Seelöwen oder die Grauwale.
Vorbei an Big Sur, wo die Berge scheinbar in den Pazifik stürzen, geht die Landschaft weiter im Süden in bewaldete Hügel über. An manchen Stellen hat die Straße nur schmale Ränder, deshalb muss man am Lenkrad ständig wachsam bleiben. Haltebuchten bieten aber Möglichkeiten, auch als Fahrer das Panorama zu erleben.
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Cannery Row in Monterey -
Strand bei Carmel -
Seelöwen vor der Küste
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Die meist fotografierte Pinie Kaliforniens -
Big Sur -
Enge Kurven dicht am Pazifik
Los Angeles - Pomona
Von der Pazifiküste ging es dann ein wenig ins Landesinnere. Die "Stadt der Engel" umfasst ein riesiges Stadtgebiet, durchzogen von endlosen 8-spurigen Autobahnen.
Impressionen aus Los Angeles
Los Angeles ist mit rd. 4 Mio. Einwohnern im Stadtgebiet nach New York und vor Chicago die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. Mit rd. 18 Millionen Einwohnern in der erweiterten Metropolregion steht die Greater Los Angeles Area unter den größten Metropolregionen der Welt an vorderer Stelle
Der Stadtkern und die Vororte von Los Angeles liegen in einer hügeligen Küstenregion durchschnittlich 100 Meter über dem Meeresspiegel. Im Westen und Süden grenzt die Stadt an die Bucht von Santa Monica des Pazifischen Ozeans. Im Osten und Norden ist sie von Gebirgsketten umgeben.
Wir haben unseren Standort im Nordosten im Stadtteil Pomona.
2. Teil - vom Joshua Tree NP zum Arches NP
Joshua Tree National Park
Wir verlassen die Küstenregion und machen uns auf den Weg in die Wüste. Der Joshua-Tree-National-Park liegt im Süden Kaliforniens, etwa 225 km östlich von Los Angeles in der Nähe von Palm Springs. Der Nationalpark verfügt über drei Eingänge, den Haupteingang in der Nähe der Stadt Twentynine Palms, den Westeingang in Joshua Tree Village, und den Südeingang in Cottonwood Springs. Die Temperaturen erreichen knapp 40°C.
Das Gebiet des Nationalparks verbindet zwei Wüstentypen, die – getrennt durch ihre unterschiedliche Höhenlage – zwei verschiedenartige Ökosysteme hervorbringen. Unterhalb von 900 m liegt im östlichen Teil des Parks die Colorado-Wüste, gekennzeichnet durch Buschland, Kakteen und Fächerpalmen. Höher gelegen und damit kühler und feuchter ist die Mojave-Wüste im Nordwesten. Hier befindet sich die Heimat der Josua-Palmlilien (englisch Joshua Trees). Mormonen, die einst die Mojave-Wüste durchquerten, gaben dem Joshua Tree Park seinen Namen.
Wir übernachten direkt im Nationalpark.
Kingman - Route 66
Die Strecke führt uns weiter auf einen legendären Abschnitt der Route 66. Kingman liegt am östlichen Rand der Mojave-Wüste im äußeren Nordwesten Arizonas an der historischen Route 66. Die Stadt bildet zudem an der Kreuzung von Interstate 40, Highway 93 und Route 66 einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Vorbei an Kingman geht es in Richtung Seligman. Die Route 66 war eine ursprünglich 2451 Meilen lange Straße von Chicago (Illinois) nach Santa Monica (Kalifornien). Seligman wird als „Geburtsort der historischen Route 66“ bezeichnet und Kingman nennt sich die „Route-66-Hauptstadt“. Ein Biker-Traum.
Grand Canyon
Die Strecke über Flagstaff führt uns direkt zum Höhepunkt des Coloradoplateaus – dem Grand Canyon. 1,7 Milliarden Jahre Erdgeschichte warten heute darauf, von uns erkundet zu werden. Ein wahrhaft beeindruckender Ausblick. Nur 50 m von einem Parkplatz entfernt blickt man in ein 15 km breites und 2 km tiefes Loch. Beeindruckend!
Wir genießen die herrlichen Ausblicke auf einer Wanderung entlang des Südrandes. Am einen Teil des insgesamt 450 km langen Grand Canyons erleben wir auf einem Helikopterflug. Faszinierend!
Monument Valley
John Wayne lässt grüßen. Wer kennt nicht aus unzähligen Filmen das Bild des einsamen Reiters vor imposanten Felsformationen – willkommen im Monument Valley.
Besonders stimmungsvoll wirkt der rotglühende Sandstein in der Abendsonne, wenn sich die Silhouette der Felsen gegen den Himmel abzeichnet.
Mesa Verde
Mesa Verde, das spanische Wort für "Grüner Tisch", bietet einen spektakulären Überblick über das Leben der Ancestral Pueblo Indianer, die hier vor über 700 Jahren in Felsbehausungen lebten. Aus dem Weg dorthin kommt man an "Four Corners" vorbei. Hier stoßen die Staaten Arizona, Utah, Nevada und New Mexico aneinander.
Vermutlich waren die Anasazi-Indianer die einzigen Menschen, die je in dieser Region lebten. Das Volk, das hier im 6. Jh, die ersten unterirdische Erdgrubenhäuser (pit houses) errichtete, lebte vom Maisanbau, hielt Truthähne und beherrschte das Töpferhandwerk. Nach den Grubenhäusern zogen die Indianer um 750 n.Chr. in überirdische Lehm- und Steinbauten (Pueblos und Kivas). Etwa 200 Jahre später entstanden die ersten größeren Pueblodörfer. Mehrere hundert Jahre später – etwa um 1200 – verließen die Anasazi die Mesa und begannen mit dem Bau mehrstöckiger Wohnungen und ganzer Siedlungen in den Nischen der Felswände hoch über dem Grund der Canyons. Diese sog. Alkoven sind mehrstöckige Wohnkomplexe und werden im Englischen als „cliff dwellings“ bezeichnet. Etwa 600 solcher Klippensiedlungen liegen innerhalb des Parks.
Arches
Die zahlreichen bogenförmigen Felsformationen im Arches Nationalpark haben ihren Ursprung hauptsächlich in Wasser, Eis und extremen Temperaturen. Vor dem Hintergrund der atemberaubenden La Sal Mountains steht der Delicate Arch allein als einsames Überbleibsel eines verschwundenen Grates am Rande eines Canyons. Die Steinbögen bekommen an dieser Stelle Konkurrenz vom Naturschauspiel der hochaufragenden Spitzen, Gipfel und freistehenden Felsen, die oft auf viel zu kleinen Sockeln balanciert sind.
Es ist fast unmöglich, sich jene gewaltigen Naturkräfte – oder die darauf folgende, 100 Millionen Jahre lang fortwährende Erosion - zu vergegenwärtigen. Diese Umstände trugen dazu bei, dass diese Landschaft zu einem der Plätze mit den meisten natürlich entstandenen Steinbögen weltweit wurde. Hier befinden sich über 2.000 benannte Steinbögen (engl.: arches), mit Öffnungen von einem Meter Länge, der Mindestgröße eines Steinbogens, bis hin zum längsten Steinbogen, dem Landscape Arch, dessen Bogen sich 93 Meter weit von Basis zu Basis spannt. Auch heute noch bilden sich stetig neue Steinbögen, während die alten zunehmend verfallen. Erosion und Verwitterung gehen nur langsam vor sich, sind aber erbarmungslos, das Landschaftsbild ist einer ständigen Veränderung unterworfen.
3. Teil - vom Bryce Canyon zum Yosemite NP
Eine der schönsten Passstraßen führt uns zum Bryce Canyon National Park. Eine Kulisse aus leuchtend roten Türmchen bieten in der Abendsonne unzählige Fotomotive. Der Navajo Trail lädt zum Verweilen zwischen den Felsnadeln ein.
Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit kein Canyon im eigentlichen Sinne wie zum Beispiel der Grand Canyon. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen Amphitheatern mit bizarren Felsnadeln, sogenannte Hoodoos. Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe bis zu 60 Meter. Die so entstandenen Amphitheater erstrecken sich über eine Länge von über 30 km. Das größte Amphitheater trägt den Namen Bryce Canyon. Es ist nahezu 5 km breit, 19 km lang und fällt über 240 Meter gegenüber dem Plateau ab.
Zion National Park
Nach kurzer Fahrtstrecke erreichen wir die majestätischen Sandsteinfelsen am Eingang des Zion National Parks. Eine kurvige Anfahrt mit Haarnadeln und Tunneln führt mitten in den NP. Shuttlebusse und gut ausgeschilderte Wanderwege führen uns zu den Naturwundern des Parks. Wir erleben einen traumhaften Tag inmitten der herrlichen Bergwelt.
Um zu den Zion Narrows am Ende des Canyons zu gelangen, fahren wir mit dem Zion Shuttle bis zur letzten Haltestelle (Temple of Sinawava). Dann gehts witer den Riverside Walk entlang. Der asphaltierte Weg endet nach 2 km am Fluss. Wir könnten dann durchs Wasser weiter waten. Die bis zu 600 Meter hohen Sandsteinfelsen rücken aber auch hier bis auf wenige Meter zusammen.
Las Vegas
Nach soviel Beschaulichkeit und Natur lockt die Glitzerwelt von Las Vegas mit Hotelpalästen, Casinos und Shows von Weltrang.
Am Abend besuchen wir eine Show des Cirque du Soleil und essen im Caesars Palace. Unser Übernachtungsplatz ist eine große asphaltierte Fläche beim Circus Circus. Am Strip erleben wir Venedig, Paris, New York und die Pyramiden an einem Tag. Wir bummeln durch luxuriöse Hotelkomplexe und Einkaufszentren. Das Leben pulst. Außerdem darf ein Abstecher zum Hooverdamm natürlich nicht fehlen.
Death Valley
Weiter geht es in Richtung Tal des Todes. Das Death Valley ist die heißeste und trockenste Region Nordamerikas und ist vor allem durch seine erstaunliche Landschaftsvielfalt interessant. Der in der Mojave-Wüste gelegene Death Valley National Park liegt an seiner tiefsten Stelle 80 m unter dem Meeresspiegel. Ein trockener Salzsee ist alles, was übrig geblieben ist. Umgeben ist das Death Valley von bis zu 3366 Meter hohen Bergen, was die einzigartige Trockenheit begünstigt. Am Zabriskie Point lassen wir uns von der Schönheit dieser einzigartigen Landschaft verzaubern.
Die hohen Temperaturen im Death Valley resultieren aus der Tatsache, dass die feuchte Meeresluft des Pazifik an den Hängen der westlich vorgelagerten Bergketten der Küste, der Sierra Nevada und der Panamint Range abregnet und dort eine üppige Natur wie im Yosemite, Sequoia und Kings Canyon Nationalpark entstehen ließ. Die wenigen Wolken, die diese drei Gebirge überwinden können, regnen in höheren Regionen ab und erreichen das Tal nicht. Nur weniger als 5 Zentimeter Regen treffen im Durchschnitt pro Jahr auf der Talsohle auf. Es gibt permanent blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Da das Death Valley von zwei hohen Gebirgsketten eingekesselt ist, herrscht dort so gut wie immer Windstille. So erklären sich auch die fast unverändert daliegenden Quarzsanddünen im Norden des Tals, die ihr Aussehen ansonsten schon bei leichtesten Brisen verändern würden.
Yosemite National Park
Vorbei am Mono Lake geht es auf landschaftlich schöner Strecke Richtung Nordenn zum Yosemite National Park. Aus den Tiefen des Death Valley geht die Fahrt jetzt über den 3000 m hohen Tioga-Pass. Die Berglandschaft, die schon vor mehr als 100 Jahren zum Nationalpark erklärt wurde, versetzt uns erneut ins Staunen. Granitgipfel, Bergwiesen, kristallklare Seen und Wasserfälle laden zum Verweilen ein. Allerdings sind die Campingplätze überfüllt und wir müssen außerhalb des Parkes übernachten.
Mit einer Ausdehnung von insgesamt über 3.080 Quadratkilometern und einer Höhenlage zwischen 609 und 3.962 Metern umfasst der Park eines der schönsten Bergtäler der Welt. Das Yosemite Valley ist in seiner West-Ost-Ausdehnung 13 Kilometer lang und knapp 1.600 Meter breit. Fast senkrecht aufragende, rund 1.000 Meter hohe Granitwände steigen beidseitig des Tales empor. Das Wasser des Yosemite Falls fällt über 800 Meter in mehreren Stufen bevor es auf die Felsen prallt. Bei unserem Besuch war er allerdings nur ein müdes Rinnsal.
Pleasanton
Hier ist die Endstation unserer Rundreise. Die Stadt liegt östlich der San Francisco Bay. Nach vielen Eindrücken heißt es "Klar schiff machen". Das Wohnmobil will aufgeräumt und die Koffer gepackt werden. Morgen gehts zur Abgabestation nach Newark und dann weiter zum Flughafen.
Hinter uns liegen 5000 km und viele Eindrücke, die erst alle noch einsortiert und verarbeitet werden wollen.