Griechenland - Chalkidiki 2021
Corona schränkt unsere Reisemöglichkeiten auch in diesem Jahr erheblich ein. Nachdem wir vollständig geimpft sind, haben wir es im Herbst wieder versucht. Diesmal war Griechenland das Ziel unserer achttägigen Reise.
In diesem Jahr haben wir einen festen Standort für unsere Besichtigungstouren gewählt. Das sehr schöne Badehotel Dolphin Resort liegt am Rande des kleinen Urlaubsortes Metamorfosi, ca. 50 Meter vom Strand entfernt. Zum Zentrum des Ortes sind es ca. 1.400 Meter. Das Haus verfügt über einen Garten mit Sonnenliegen und einen Strand mit Strandbar.
Von dort aus werden die Touren mit dem Bus durchgeführt. Zwischen und nach den Touren gab es immer reichlich Zeit zum Erholen am Pool und im Resort. Für einen schnellen Überblick hier die Direktlinks:
Tour 1 - Stadtrundfahrt in Thessaloniki
Tour 2 - Die Mönchsrepublik Athos
Tour 3 - Sithonia - Land und Leute!
Tour 4 - Die Meteora - Klöster
Die Karten zeigen die Lage der Halbinsel und des Resorts im Norden Griechenlands. Die Chalkidiki ragt dort in drei fingerartigen Landzungen ins Ägäische Meer hinein. Unser Standort liegt am "Mittelfinger" in Metamorfosi.
Anreise
Unsere Reise startet am Flughafen in Bremen. Das Auto bleibt diesmal im Parkhaus P2. Die Flüge mit der A320 führen mit einem Zwischenstop in München nach Thessaloniki. Alles läuft nach Plan und unter Coronabedingungen. Am Flughafen in Thessaloniki wartet schon die Reiseleitung. Nach ein paar Suchrunden wg. einer fehlenden Teilnehmerin gehts mit dem Bus dann in südöstlicher Richtung nach Metamorfosi. Nach ca. einer Stunde treffen wir dort ein. Es gibt ein verspätetes Abendessen im Resort. Draussen ist es schon dunkel, als wir unser Appartment beziehen.
Unser Standort - das Resort Blue Dolphin
Das sehr schöne Badehotel Blue Dolphin Resort liegt am Rande des kleinen Urlaubsortes Metamorfosi. Zum Zentrum des Ortes sind es ca. 20 Fußminuten. Die großzügige, sehr gepflegte Anlage besteht aus mehreren Apartmenthäusern. Unser schön eingerichtetes Apartment ist sehr großzügig (ca. 40 m²) ausgelegt. Dusche und WC sind in den Grundriss integriert. Klimaanlage und Kühlschrank, Sat-TV, Safe und Haartrockner sind schon fast selbstverständlich.
Das Resort verfügt über einen weitläufigen Garten, einen Außenpool (29 °C), Poolbar, Lobby, Bar, Restaurant, Café, Bistro, Taverne, Souvenir-Shop, kostenloses WLAN und SPA-Bereich.
Der Strand ist nur 50 m vom Apartment entfernt. Das Wasser hat hier die höchste Sauberkeitsstufe. Direkt am Strand befindet sich die Strandbar. Hier war auch der abendliche Treffpunkt unserer Gruppe von Mitreisenden. Bei einem abendlichen Drink konnte man sich ausführlich über das täglich Erlebte austauschen.
Nachfolgend einige Bilder vom Resort.
Tour 1
Thessaloniki
Heute führt uns die erste Besichtigungsfahrt zurück nach Thessaloniki, in die Hauptstadt Makedoniens. 1997 wurde sie zur Kulturhauptstadt Griechenlands ausgerufen. Bei einer Stadt-Rundfahrt bekommen wir einen ersten Eindruck von den Sehenswürdigkeiten.
Wir starten am Museum der byzantinischen Kultur, um einen Eindruck über die griechische Geschichte zu bekommen. Zu den in chronologischer Reihenfolge angeordneten Exponaten dieses Hauses zählen Bauelemente frühchristlicher Basiliken sowie Originalfunde, Rekonstruktionen und Zeichnungen zum Städtebau zwischen ca. 500 und 1500 n. Chr. Weitere Themen sind Mode und Kosmetika, Werkzeuge und Wehrtechnik. Alltagsgegenstände, Fresken und Kunstobjekte wie Ikonen, Mosaike sowie im Gottesdienst verwendete liturgische Geräte und Gewänder ergänzen die unterhaltsam-lehrreiche Ausstellung.
Nächster Stopp ist der Weiße Turm am Ufer der Ägäis. Der runde, 30 m hohe Turm ist von einem doppelten Zinnenkranz bekrönt und war ein Teil der Stadtmauer. Hier am Ufer ist auch das Standbild Alexander des Großen zu finden. Außerdem hat man einen schönen Überblick über die Strandpromenade.
Weiter geht es mit dem Bus an weiteren Relikten der Stadtmauer vorbei. Dazu zählt die Rotonda. Der massive Rundbau diente als Mausoleum des römischen Kaisers Galerius. Der Galerius-Bogen ist im Jahr 305 erbaut. Der monumentale, überkuppelte Torbau von 21 m Höhe erinnert an den Sieg Galerius über die Perser. Reliefplatten zeigen vor allem lebhafte Kriegsszenen aus den drei Feldzügen des Kaisers.
Die Fahrt führt durch enge Straßen zu einer 10 m hohen mittelalterlichen Mauer, hinter der das Kastro-Viertel liegt. Der Trigonion-Turm bildet den Eckpunkt der Stadtmauer. Unterhalb des Turms bietet eine Terrasse den schönsten Ausblick über Thessaloniki und dden thermaischen Golf. Der Blick auf den Olymp verwehrte die diesige Sicht.
Am der Basilika Agios Dimitrios ist Aussteigen angesagt. In der Basilika aus dem 5. Jh. ruhen die Gebeine des hl. Demetrios in einem prunkvollen Reliquienschrein. Porträtiert wird er auf sieben fein gearbeiteten Mosaiken, Meisterwerken frühmittelalterlich byzantinischer Kunst. Beeindruckend!
Zu Fuß gehts weiter. Der Weg führt an den Ausgrabungen des Forum Romanum vorbei. In einer Nebenstraße gibt es heute Essen in Form von typischen "Meze", griechischen Imbiss-Spezialitäten. Ein Glas Wein rundet das Essen ab.
Die Zeit bis zur Abfahrt nutzen wir für einen Gang durch die Markthallen. Obwohl es schon nachmittags ist, gibt es noch eine große Auswahl verschiedenster Fische und Fleisch. Über den Aristotelous-Platz gehen wir weiter Richtung Küste. Als Bronzestatue sitzt der Philosoph Aristoteles zwischen den Cafes auf Thessalonikis schönstem Platz. Den fassen auf drei Seiten hohe, klassizistische Gebäude mit Säulengängen ein, nach Südwesten geht der Blick über das offene Ägäische Meer.
Wir flanieren über die Strandpromenade zum Abfahrtspunkt am Weißen Turm, wo uns der Bus wieder ins Blue Dolphin bringt.
Tour 2
Die Mönchsrepublik Athos
Heute steht eine Bootsfahrt zum Berg Athos auf dem Ausflugsprogramm.
Der Bus bringt uns nach Ormos Panagias, einer kleinen Hafenstadt an der Ostseite von Sithonia. Dort wartet bereits das "Piratenschiff" Menya Maria auf uns. Die Bootstour geht zunächst Richtung zum östlichen Finger an die Südspitze der Halbinsel Athos. Wir sitzen auf dem Oberdeck. Die Luft ist heute morgen noch kühl und der Wind weht kräftig. Alle Gäste werden mit dem unvermeidlichen "Piraten" fotografiert. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Mönchsrepublik am 2030 m hohen Berg Athos.
Seit dem 11. Jahrhundert ist es Frauen streng untersagt, einen Fuß in diese Siedlung zu setzen. Trotz der Entscheidung des Weltkirchenrates vor einigen Jahren nun auch Frauen Zutritt zu gewähren, hat sich daran bis heute nichts geändert. Die Mönchsrepublik um den Berg Athos ist autonom und steht seit dem Jahr 1923 unter staatlichem Schutz. Auch Schiffe müssen einen bestimmten Mindestabstand zur Küste einhalten, es darf sich der Küste nur auf 500 m nähern. In diesem nur von Mönchen bewohnten Gebiet stehen bereits seit dem 7. Jh. etwa 20 Klöster. Hier führen in der einsamen Bergwelt griechisch-orthodoxe Mönche ein abgeschiedenes, asketisches Dasein.
Vom Berg Athos nimmt die "Menya Maria" dann wieder Kurs Richtung Norden und die Klöster ziehen nacheinander vorbei.
Das Schiff bringt uns zum Hafen von Ouranoupolis, wo wir nach einem kleinen Bummel in einer typischen Taverne zum Mittagessen einkehren.
Die Bootsetappe zurück zum Ausgangshafen findet bei schönstem Sonnenschein und wenig Wind statt. Der Bus wartet schon auf uns. Abends ist wieder Treff an der Beach Bar, diesmal mit einer Jacke, denn es wird doch schon recht kühl am Wasser.
Tour 3
Sithonia - Land und Leute sehen!
Um 9:30 machen wir uns auf den Weg, um den "Mittelfinger" Sithonia zu erkunden. Die Fahrt soll uns einiges von Land und Leuten zeigen.
Während der Norden Sithonias mit üppigem Grün aus mehrjährigen, laubabwerfenden und mediterranen Pflanzen bestückt ist, zeichnet sich der Süden durch karge Klippen aus. Das Meer ist jedoch in beiden Fällen sehr attraktiv. Die Natur auf Sithonia wird von einer endlosen Hügellandschaft dominiert, die mit Pinienwäldern bewachsen ist, während die Küste mit offenen und versteckten Stränden übersät ist.
Ein erster Stopp ist in Nikitas - Honigverkostung. Die Honigerzeugung ist hier ein großer Wirtschaftsfaktor. Auf der ganzen Halbinsel sind die Bienenkästen zu Hunderten aufgestellt. Je nach Blütezeit werden verschiedene Geschmacksrichtungen produziert. Wir entscheiden uns für Honig mit Thymiangeschmack.
In Neos Marmaras bietet sich eine Pause an. Der Ort mit einen kleinen Hafen ist hier das größte Küstendorf. Die Häuser erstrecken sich um drei Buchten herum. Tische und Stühle stehen teilweise direkt auf einem Sandstrand. Am Hafen trinken wir einen griechischen Kaffee. Bei der Bestellung muss man angeben, ob man ihn süß oder weniger süß möchte. Das ungefilterte Kaffepulver bildet einen Bodensatz. Lecker!
In Porto Carras ist Weinverkostung. Eigentlich ist Porto Carras ein große Hotelanlage. Gebaut wurde die Anlage von dem Reeder Giannis Carras, der den Bauhaus-Architekten Walter Gropius mit der Planung beauftragt hatte. Bis heute befindet sich die Anlage im Bauhausstil im Originalzustand. Carras ließ hier auch Weinberge ausbauen. Porto Carras ist eine der führenden Kellereien Griechenlands. Die Weine trafen allerdings nicht so ganz den Geschmack unserer Reisegruppe.
Je weiter man in den Süden kommt desto hügeliger und bewaldeter wird die Gegend. Steilküsten und versteckte Buchten und Strandabschnitte wechseln sich ab. Eine Einladung, zum anzuhalten und einfach nur den Ausblick zu genießen!
An der Südspitze geht es auf östlicher Seite weiter nach Sarti. Sarti ist ein touristisches Dorf, das Berg und Meer vereint und schöne Strände mit grün-blauem Wasser und weißem Sand hat. Im Ort ist das Straßennetz schachbrettartig angelegt und lädt zum Verlaufen ein. Wir essen im "Kindergarten" zu Mittag - zünftig einen griechischen Grillteller. Den Namen des Gasthauses hat der Wirt aus Deutschland mitgebracht, wo er einige Jahre gearbeitet hat. Ein Spaziergang durch das symmetrisch aufgebaute Dorf rundet den Aufenthalt ab. Vom Strand aus haben wir bei Sonnenschein einen wunderschönen Blick auf den Berg Athos.
Den Abschluss der Rundtour bietet ein Stopp an einer schönen Aussichtsstelle. Maria, unsere Reiseleiterin, hat einen hausgebrannten Tsipouru mitgebracht, als Ergänzung zum alkoholfreien Begrüßungscocktail im Hotel.
Der abendliche Besuch der Beachbar fällt heute etwas kürzer aus. Morgen ist die lange Tour zu den Meteoraklöstern angesagt.
Tour 4
Die Meteora-Klöster
Heute gehts früh los. 6:00 Frühstück, 6:45 Abfahrt in Richtung Olymp und Meteora-Klöster. Vor uns liegen 350 km. Das Wetter ist gut und wir bekommen einen kleinen Eindruck über die nordgriechische Landschaft. Vorbei geht es an riesigen Baumwollfeldern und Pistazienplantagen. Die Felder mit Baumwolle und Getreide sind bereits abgeerntet. Vorbei geht es an Schafen und Ziegen, die an der perfekt ausgebauten und reichlich leeren Autobahn entlang grasen.
Am Fuße des Olymp ist Kaffeepause. Das 40 km lange und 30 km breite Massiv des Olymp ist mit seinen 2918 m das höchste Gebirge Griechenlands. Die Doppelspitze des Gipfels des Mitikas verschwindet ein wenig im Dunst. Hier wohnen also die zwölf olympischen Götter im Naturschutzgebiet. Schöne Lage!
Durch das 8 km lange Tempe-Tal geht es weiter. Hier hat sich der Fluss Pinios den Weg zum Meer freigeschnitten. An seiner engsten Stelle ist er nur 40 m breit und von 500 m hohen Hängen eingefasst. Duch Tunnel ist dieses Tal für den Autoverkehr erschlossen worden. An Larissa vorbei erreichen wir um 11:30 die Tiefebene Thessalien bei Kalambaka. Die Felsensäulen erinnern ein wenig an das Monumentvalley in Arizona.
Hier findet sich eines der spektakulärsten Kulturdenkmäler weltweit - die Meteora-Klöster, die hoch oben auf Felsen errichtet wurden. Es ist bis heute kaum nachvollziehbar, wie die Mönche damals 24 Klöster in solch schwindelerregender Höhe bauen konnten. Ein Teil davon ist allerdings verfallen.
Wir besuchen Kloster Vorlaam. Über 140 Stufen gelangt man hinein. Bis in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts die Steintreppen gebaut wurden, waren die Klöster nur über Strickleitern zu erreichen. In allen Klostern gilt eine besondere Kleiderordnung. Frauen müssen Röcke tragen. Pfiffigerweise werden Tücher für drei Euro verkauft, die als Rockersatz dienen.
Das Innere des Klosters ist frisch renoviert. Alles strahlt in frischen Farben. Ein Rundgang zeigt uns alle öffentlichen Räumlichkeiten inklusive des Außenaufzuges. Hier wurde früher die Versorgung des Klosters sichergestellt. Ein naheliegendes Kloster diente einst als Kulisse für einen James-Bond-Film.
Der Bus bringt uns zum nächsten Aussichtspunkt. Nach einem Spaziergang durch den Wald gehts es zum nächsten Kloster.
Das Kloster Rousánou ist inzwischen ein reines Frauenkloster, in dem ausschließlich Nonnen wohnen. Am Fuße dieses Nonnenklosters hat man einen wunderschönen Blick auf alle Klöster und Ruinen im Umfeld.
Zum Essen kehren wir im "Panellinio" in Kalambaka ein, einem griechischen Lokal mit uriger Einrichtung. Wir essen Moussaka und die landestypische Bohnensuppe. Dazu gibt es einen Viertelliter Retsina. Der schmeckt besser, als wir ihn in Erinnerung hatten.
Die Rückfahrt liefert noch mal einen herrlichen Sonnenuntergang über dem Olymp. Zur Überraschung aller lässt der Busfahrer Dosenbier "Vergina" an alle verteilen. Angenehme Überraschung für die trockene Kehle. Trotz der späten Rückkehr bleibt die Beachbar das Ziel des Abends.